„Ich liebe mein Kind – aber manchmal wünschte ich, ich wäre nie Mutter geworden.“
Ein Satz, der wie ein Tabubruch klingt.
Ein Satz, den kaum jemand laut ausspricht – und doch denken ihn viele Frauen.
Besonders hochsensible Frauen.
Das Phänomen Regretting Motherhood ist kein Zeichen von Lieblosigkeit.
Es ist ein Schrei nach Raum, Verständnis und Ehrlichkeit.
Warum hochsensible Frauen besonders betroffen sind
Hochsensible Mütter fühlen tiefer.
- Jede Überforderung trifft sie doppelt.
- Jeder Konflikt mit dem Kind hallt nach.
- Jede Erwartung von außen (perfekte Mutter, immer stark, immer geduldig) wird wie eine Last erlebt.
Das führt oft zu dem Gefühl: „Ich bin nicht gemacht für dieses Leben.“
Doch das stimmt nicht.
Es heißt nur: Dein Nervensystem ist feiner, dein Herz empfänglicher – und dadurch ist die Mutterrolle eine besondere Herausforderung.
Stimmen hochsensibler Frauen
Ich war ehrlich gesagt schon etwas überrascht, als ein Beitrag bei Instagram plötzlich eine große Welle an Nachrichten in meinem Postfach auslöste...
Eine Mutter schrieb mir:
„Ich habe lange geschwiegen. Alle sagten: ‚Das ist doch das größte Glück.‘ Aber ich fühlte mich gefangen. Es war, als ob ich meine Freiheit verloren hätte. Ich schämte mich für meine Gedanken.“
Eine andere schilderte:
„Ich wusste, dass ich sensibel bin. Aber ich dachte, Liebe würde alles tragen. Stattdessen erdrückt mich die Verantwortung.“
Und eine dritte vertraute mir an:
„Mein Kind war ein absolutes Wunschkind – doch schon wenige Wochen nach der Geburt habe ich mich gefragt, ob ich den größten Fehler meines Lebens gemacht habe. Ich liebe es, aber gleichzeitig will ich einfach nur weglaufen. Dieses innere Chaos ist kaum auszuhalten.“
Eine vierte Frau schrieb mir:
„Alle sprechen von der unendlichen Mutterliebe. Ich spüre sie auch – aber gleichzeitig die Trauer um mein altes Leben. Die Freiheit, die Ruhe, die Selbstbestimmtheit – es fühlt sich an, als wäre das alles für immer verloren. Niemand hat mich davor gewarnt, dass man beides gleichzeitig fühlen kann:
Liebe und tiefe Traurigkeit.“
Diese Erfahrungen sind echt. Sie sind nicht „falsch“ oder „krank“.
Sie sind menschlich – nur spricht kaum jemand darüber.
Warum es so wichtig ist, über Regretting Motherhood zu reden
- Tabubruch heilt. Sobald wir Worte finden, verlieren Scham & Schuld ihre Macht.
- Gemeinschaft trägt. Zu wissen, dass andere ähnlich fühlen, macht leichter.
- Verstehen entlastet. Hochsensibilität erklärt, warum du anders reagierst als andere Mütter.
Regretting Motherhood bedeutet nicht, dass du dein Kind nicht liebst.
Es bedeutet, dass die Rolle der Mutter für dich manchmal zu eng, zu laut, zu überfordernd ist.
Wege in die Selbstfürsorge
Du kannst lernen, die Intensität anders zu tragen – Schritt für Schritt.
- Rituale: Kleine Fixpunkte im Alltag, die dich zurück zu dir bringen.
- Schreiben: Journaling, um Gedanken und Gefühle sichtbar zu machen.
- Hypnose & Visualisierung: Um innerlich Ruhe zu schaffen, auch wenn es außen stürmt.
- Austausch: Mit anderen hochsensiblen Frauen, die dich verstehen, ohne zu verurteilen.
Fazit: Du bist nicht allein
Wenn du manchmal das Gefühl hast, dass du deine Mutterrolle bereust,
heißt das nicht, dass du gescheitert bist.
Es heißt, dass du ehrlich bist – und dass du Wege finden darfst, dich selbst liebevoll zu halten.
In meinem Blog schreibe ich immer wieder über Tabu-Themen wie Regretting Motherhood, Kinderwunsch, Hochsensibilität und Schwangerschaft.
Und in meinem E-Book „Voller Energie – wie Rituale das Leben von (hoch)sensiblen Frauen bereichern“ findest du erste Schritte, wie du dein sensibles System stärken kannst.
Weil du es verdienst, dich selbst genauso zu lieben wie dein Kind. 🌸
Lies zum Thema auch meine Blogserie "Regretting Motherhood"

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