
Fehlgeburt – ein Wort, das viele flüstern, aber kaum jemand wirklich versteht
Es gibt Themen, über die selbst in Kinderwunschkliniken leiser gesprochen wird.
Fehlgeburten. Besonders, wenn sie nicht die ersten sind.
Viele Frauen tragen dann nicht nur körperlichen Schmerz – sondern das lähmende Gefühl:
„Mein Körper hat versagt.“
Ich weiß, wie sehr diese Worte brennen.
Ich begleite Frauen, die nach wiederholten Fehlgeburten wieder lernen, sich selbst zu vertrauen.
Und genau darüber müssen wir reden – weil Schweigen nur noch mehr Wunden hinterlässt.
Ich spreche dieses Thema offen an. Und genau dafür wurde ich schon mehrfach angefeindet.
Kommentare wie „Das gehört nicht ins Internet“ oder „So was sollte man für sich behalten“ habe ich mehr als einmal gelesen.
Aber weißt du was?
Ich spreche trotzdem darüber.
Weil ich die Nachrichten kenne, die mich danach erreichen.
Von Frauen, die schreiben:
„Endlich jemand, der es ausspricht. Ich dachte, ich bin die Einzige.“
Und genau deswegen schreibe ich auch diesen Artikel.
Nicht, um Mitleid zu erzeugen.
Sondern, um dir zu zeigen:
Heilung nach einer Fehlgeburt ist kein medizinischer Prozess allein – sie ist ein seelischer Weg.
Was Medizin erklären kann – und was sie übersieht
Ja, die Medizin hat Antworten.
Sie spricht von Hormonstörungen, Chromosomenfehlern, Gerinnungsfaktoren, Implantationsproblemen.
Und das ist wichtig – keine Frage.
Aber da ist noch etwas, das sich in keinem Labor messen lässt:
Die Schwere im Herzen.
Der Moment, in dem die Hoffnung bricht.
Das Gefühl, im eigenen Körper nicht mehr zuhause zu sein.
Und genau diese Ebene bleibt oft unberührt.
Nicht, weil Ärztinnen und Ärzte gefühllos wären –
sondern weil sie schlicht nicht dafür ausgebildet sind, das Unsichtbare zu halten.
Wenn Fehlgeburten während einer Kinderwunschbehandlung passieren – und die Seele nicht mehr mitkommt
Kaum jemand spricht offen darüber, wie zermürbend eine Kinderwunschbehandlung sein kann, wenn der Körper mitspielt – aber das Leben trotzdem immer wieder „nein“ sagt.
Viele Frauen erleben gleich mehrere frühe Fehlgeburten, oft nach Hormonstimulation, Insemination oder IVF.
Von außen hört man dann Sätze wie:
„Seien Sie froh, dass es überhaupt klappt, dass Sie schwanger werden können.“
Aber was niemand sieht: Jede dieser Fehlgeburten ist eine echte Schwangerschaft.
Mit Hoffnung. Mit Namen im Herzen. Mit Plänen.
Und jedes Mal, wenn diese Hoffnung endet, fühlt sich der Körper ein Stück fremder an.
Die Spritzen, die Wartezeiten, das Warten auf den nächsten Transfer – alles bekommt diesen bitteren Beigeschmack von „hoffentlich halte ich diesmal durch“.
Medizinisch gesehen sind wiederholte Fehlgeburten ein Hinweis, genauer hinzusehen:
Gerinnungsstörungen, hormonelle Dysbalancen, genetische Faktoren – all das kann eine Rolle spielen.
Doch emotional gesehen ist es immer auch ein Signal des Körpers:
„Ich kann nicht mehr im Takt von Hoffnung und Enttäuschung funktionieren. Bitte – halt kurz an.“
Genau da setzt Praxis Liebenswert an:
Bei dem Moment, wo du wieder atmen lernst,
wo du nicht mehr nur Patientin bist, sondern wieder Frau – mit Gefühlen, Körper, Rhythmus und Seele.
💔 Die unsichtbare Seite einer Fehlgeburt
Ich erinnere mich an eine Nachricht, die mich tief berührt hat:
Eine Frau schrieb mir, sie war nach vielen Jahren des Kinderwunsches endlich schwanger geworden.
Voller Vorfreude zeigte sie das Ultraschallbild, suchte Babynamen aus, kaufte einen winzigen Strampler.
Dann plötzlich: Schmerzen. Blut. Und der Satz beim Arzt, den keine Frau je vergessen kann.
„Es ist ein gutes Zeichen, dass Sie überhaupt schwanger geworden sind.“
Ein Satz, der rational trösten soll –
aber emotional alles aufreißt.
Denn wie soll man trauern, wenn alle sagen: „Das war doch erst der Anfang.“
Wie soll man heilen, wenn der Körper schon weiter ist, aber die Seele noch festhängt?
Warum Heilung erst beginnt, wenn Körper und Seele wieder zusammenspielen
Ich weiß aus meiner Arbeit mit sensiblen Frauen:
Viele spüren sich nach einer Fehlgeburt kaum noch.
Sie „funktionieren“, gehen zur Arbeit, lächeln – aber innerlich ist da Stille.
Der Körper sendet weiter Signale.
Der Zyklus spielt verrückt.
Und das Vertrauen in die eigene Weiblichkeit bekommt Risse.
Heilung bedeutet in dieser Phase nicht, „nach vorne zu schauen“.
Heilung bedeutet, anzuhalten. Zu spüren. Zu atmen.
Erst wenn du wieder in Verbindung mit deinem Körper kommst, kann dein Nervensystem loslassen.
Und dann beginnt etwas ganz Neues:
nicht sofort Hoffnung – sondern Selbstmitgefühl.
5 sanfte Wege, wie du deine Seele nach einer Fehlgeburt wieder berühren kannst
-
Ein Ritual zur Verabschiedung –
Zünde eine Kerze an, schreibe einen Brief an die kleine Seele, die bei dir war.
Nicht, um loszulassen, sondern um Frieden zu schließen. -
Berühre dich selbst achtsam –
Sanftes Einölen deines Bauches oder der Herzgegend kann helfen, das Vertrauen in deinen Körper zurückzuholen. -
Schreibe, was du nicht aussprechen kannst –
Worte befreien, was feststeckt.
Dein Tagebuch wird zum sicheren Raum. -
Erlaube dir, wütend zu sein –
Ja, Wut. Auf das Leben, auf deinen Körper, auf „das Schicksal“.
Wut ist kein Feind – sie ist ein Ausdruck deiner Lebenskraft. -
Atme dich zurück ins Vertrauen –
Eine kleine tägliche Atemübung:
Lege die Hände auf Herz und Unterbauch, atme in beides.
Stell dir vor, du verbindest zwei Räume – Körper und Seele.
Was viele nicht wissen: Fehlgeburt kann Trauma bedeuten
Nicht für jede Frau – aber für viele.
Der Körper erlebt Verlust, Schmerz, Kontrollverlust, manchmal medizinische Eingriffe.
Das Nervensystem reagiert, als wäre Lebensgefahr gewesen.
Viele Frauen fühlen sich danach „neben sich“, leer, abgetrennt.
Das ist kein Zeichen von Schwäche –
es ist schlicht Biologie.
Trauma ist kein Charakterfehler.
Und genau deshalb reicht Medizin nicht.
Heilung braucht Raum für das Unsichtbare.
Wenn du das Gefühl hast, dass dich niemand wirklich versteht …
… dann bist du genau die Frau, für die ich diesen Artikel geschrieben habe.
Nicht, weil ich dir sagen will, wie du trauern sollst.
Sondern, weil ich weiß, wie still dieser Schmerz sein kann.
Wie sehr du funktionierst, lächelst, weitermachst — und nachts trotzdem wachliegst und denkst:
„Warum ich?“
Diese Worte sollen dich daran erinnern:
Du bist nicht kaputt.
Du bist nicht zu schwach.
Du bist eine Frau, die tief fühlt — und deren Herz gerade einfach eine Pause braucht.
Ein kleiner Lichtstrahl für deinen Weg
Ich habe ein liebevolles Erste-Hilfe-Set für dich entwickelt, das dich sanft durch diese Zeit begleitet:
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FAQ: Häufige Fragen zum Thema Fehlgeburt & Heilung
1. Wie lange dauert es, bis man nach einer Fehlgeburt wieder „normal“ ist?
Es gibt kein „normal“. Körperlich kann alles in wenigen Wochen heilen – seelisch dauert es oft länger. Das ist völlig okay.
2. Ich schäme mich, weil ich „noch immer traurig“ bin. Ist das normal?
Ja. Trauer kennt keine Fristen. Gerade hochsensible Frauen fühlen tiefer und länger. Das ist kein Rückschritt – das ist ihre Stärke.
3. Kann ich selbst etwas tun, um wieder in meine Balance zu kommen?
Ja – über achtsame Körperübungen, kleine Rituale und liebevolle Selbstfürsorge. Wichtig: kein Druck, kein „Muss“.
4. Ich plane eine neue Kinderwunschbehandlung. Bin ich bereit?
Wenn du spürst, dass du die vergangene Erfahrung innerlich halten kannst, ohne dass sie dich überflutet, dann ja. Sonst: gönn dir Zeit.
5. Wann sollte ich therapeutische Hilfe suchen?
Wenn du merkst, dass du dauerhaft innerlich taub oder ängstlich bist, ist das kein Zeichen von Schwäche – sondern von Mut, dir Unterstützung zu holen.
6. Ich bin nach einer Fehlgeburt wieder schwanger, aber ich kann mich nicht freuen. Ist das normal?
Ja. Viele Frauen berichten, dass die Freude von Angst überlagert ist. Das Vertrauen muss erst wieder wachsen. Darum ist es so wichtig, liebevoll mit dir zu sein – kleine Rituale, Atemübungen und bewusste Momente helfen, wieder Verbindung zu spüren. (Falls du magst: Mein Minikurs „Zurück ins Vertrauen“ begleitet dich genau dabei.)
5. Was hilft, wenn das Umfeld sagt: „Ist doch gar nicht so schlimm, du kannst ja wieder schwanger werden“?
Diese Sätze verletzen, auch wenn sie gut gemeint sind.
Du darfst traurig sein. Du darfst dich zurückziehen. Und du darfst Grenzen setzen.
Ein Satz, den du dir merken kannst:
„Ich weiß, du meinst es gut. Aber ich brauche gerade keine Ratschläge – nur Raum zum Fühlen.“
🌷 Schlusswort
Ich schreibe über diese Themen, weil sie sonst kaum jemand anspricht.
Nicht, weil ich „alles weiß“ – sondern, weil ich weiß, wie sich Schweigen anfühlt.
Wenn du diesen Artikel liest und denkst: „Endlich spricht es jemand aus“,
dann bist du nicht allein.
Und du musst das auch nie wieder sein. 💗
Viele hochsensible Frauen fühlen sich mit ihren Fragen im Stich gelassen.
- „Bin ich zu empfindlich?“
- „Darf ich so fühlen?“
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