Warum fühle ich mich im Ausland wie eine stärkere Frau – und gleichzeitig so verletzlich wie nie zuvor?

 

Es gibt Orte im Leben, an denen zwei scheinbar gegensätzliche Gefühle gleichzeitig auftauchen dürfen: Mut und Angst. Kraft und Zerbrechlichkeit. Aufbruch und Heimweh.

Und genau diese Mischung erleben viele (hoch)sensible Frauen im Ausland.

Vielleicht kennst du dieses Gefühl:
Du stehst an einem neuen Ort, atmest eine neue Sprache ein, bewegst dich durch neue Straßen – und plötzlich spürst du eine Stärke in dir, die du in deinem Heimatland nie so klar gefühlt hast.


Eine Stärke, die sagt:


„Ich habe mein Leben selbst in die Hand genommen.“

 

Aber gleichzeitig…
zieht es leise an deinem Herzen.
Eine Verletzlichkeit, die du dir vielleicht nicht eingestehen willst.
Eine Sehnsucht, die nachts lauter wird.
Eine Unsicherheit, die dich manchmal sprachlos macht, obwohl du jeden Tag mutig bist.

 

Und oft fragst du dich:
Wie kann ich wachsen – und gleichzeitig so dünnhäutig sein?

Die Antwort ist sanfter, als du denkst.

Das Ausland zeigt dir Seiten von dir, die zuhause keinen Platz hatten

 

Zu Hause hast du funktioniert.
Du hast gewusst, wer du sein musst.
Was man von dir erwartet.
Welche Rolle du ausfüllst.

Im Ausland fällt das alles weg.
Du bist nur noch du.
Mit all deinen Facetten.

Und das macht dich stärker –
aber es lässt dich auch deutlicher fühlen.

Wenn du weit weg bist, wird dein inneres System ehrlicher

 

Hochsensible Frauen im Ausland erleben oft zwei Dinge gleichzeitig:

 

1. Innere Stärke

Weil du dich traust, Schritte zu gehen, die andere nur träumen.
Weil du mit jedem Tag beweist, dass du mutiger bist als du denkst.
Weil du Entscheidungen triffst, für die dir niemand Applaus gibt.

 

2. Innere Verletzlichkeit

Weil du niemanden hast, der dich „kennt, ohne dass du viel sagen musst“.
Weil dein Nervensystem mehr Eindrücke verarbeitet als zuhause.
Weil du dich selbst neu definierst – und Identitätsarbeit immer feinfühlig ist.

Beides ist normal.
Beides gehört zu dir.
Und beides darf gleichzeitig da sein.

Es ist nicht das Ausland, das dich triggert. Es ist das Innen, das gehört werden will.

 

Vielleicht hast du zuhause viele Dinge geschluckt.
Gedanken, die du ignoriert hast.
Überlastung, die du normalisiert hast.
Bedürfnisse, die keinen Platz hatten.

Im Ausland geht das nicht mehr.
Das Neue macht dich empfänglicher für das, was alt ist.
Und plötzlich spürst du dich wieder – ungeschützt und echt.

Das ist kein Zeichen von Schwäche.
Das ist Heilung auf halbem Weg.

Das Paradox: Genau diese Verletzlichkeit macht dich stärker

 

Denn du lernst dich anders kennen:
roher, echter, tiefer.

Du lernst, Grenzen zu setzen.
Du lernst, dich selbst zu halten.
Du lernst, Entscheidungen nicht mehr aus Angst zu treffen, sondern aus Klarheit.

Und plötzlich merkst du:


Diese neue Stärke kommt nicht trotz deiner Verletzlichkeit –
sie kommt wegen ihr.

Wenn du nachts zweifelst…

 

Dann erinnere dich daran, dass Frauen wie du immer zwei Welten tragen:

Die Welt, in der sie stehen –
und die Welt, die in ihnen lebt.

Du bist nicht „zu empfindlich“.
Du bist nicht „zu schwach“.
Du bist eine Frau, die sich traut, sichtbar zu werden –
in einer Umgebung, die dich herausfordert und gleichzeitig heilt.

Es ist okay, beides zu sein:
stark und empfindsam.
mutig und müde.
aufbrechend und heimweh-zart.

Du bist menschlich.
Und du bist genau richtig.

 

Wenn du spürst, dass dieses Thema dich begleitet und du mehr darüber erfahren möchtest,

wie sensibel fühlende Frauen ihr Leben im Ausland gestalten,

dann schau gern auf meiner Auslands-Seite vorbei.

Dort findest du mehr Hintergründe, Impulse und erste Einblicke in das,

was sich gerade für dich öffnet.

 

expat hochsensibel, auswandern hochsensibel

Autorin: Bettina Müller-Farné/ Gründerin Liebenswert-Magazin

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare.