Warum Unehrlichkeit Schwangere so verletzt – Hochsensibilität & Lügen erklärt

 

Ich hasse Lügen.
Nicht nur so ein bisschen.

Sondern dieses tiefe, körperliche „Das stimmt hier nicht“-Gefühl – vor allem dann, wenn ich ganz genau weiß, dass ich belogen werde.

Und in der Schwangerschaft war das noch mal eine ganz andere Liga.
Da hat sich jede Unwahrheit angefühlt wie ein Stich – in den Bauch, ins Herz, ins Vertrauen.

Wenn du das kennst, bist du hier genau richtig.
Lass uns in Ruhe anschauen, warum Lügen bei hochsensiblen Schwangeren so brutal weh tun – und was du tun kannst, um dich zu schützen, ohne hart zu werden.

Warum Lügen alle verletzen – aber dich vielleicht zerreißen

 

Fangen wir ganz vorne an:
Lügen zerstören Vertrauen. Punkt.

 

Neurobiologisch weiß man, dass ständige Lügen in einer Beziehung das Bindungssystem angreifen – das Gehirn lernt: „Hier ist es nicht sicher“.

Das kann zu Stress, innerem Misstrauen und dauerhafter Anspannung führen.

 

Aber bei dir kommt noch etwas dazu:

  • Du nimmst feinste Nuancen wahr (Tonfall, Mikro-Pausen, Blick).
  • Du analysierst automatisch im Hintergrund: „Passt das gerade zusammen?“
  • Du spürst Stimmungen, auch wenn niemand sie ausspricht.

 

Mit anderen Worten:
Dein innerer Bullshit-Detektor ist gar nicht nett gedämpft, er ist eher so: Sirene auf Vollgas.

Und genau das hat eine biologische Basis.

Hochsensibilität: Dein Nervensystem ist keine Dramaqueen

– sondern hochempfindliche Messtechnik

 

Hochsensibilität (SPS – Sensory Processing Sensitivity) ist kein „du bist halt empfindlich“, sondern eine neurobiologisch verankerte Eigenschaft.

 

Studien zeigen, dass hochsensible Menschen:

  • Reize tiefer verarbeiten,
  • mehr Aktivität in Arealen für Aufmerksamkeit, Emotionsverarbeitung und Reflexion zeigen,
  • und stärker auf emotionale Signale anderer reagieren.

 

Was heißt das übersetzt?

  • Du denkst mehr über Dinge nach (Depth of Processing).
  • Dein Gehirn speichert soziale und emotionale Erfahrungen intensiver.
  • Du reagierst empfindlicher auf Disharmonie, Spannungen und Unehrlichkeit.

 

Forscher:innen gehen außerdem davon aus, dass hochsensible Menschen verletzlicher für Stress sind, wenn das Umfeld schwierig ist – aber auch stärker profitieren,

wenn Umgebung und Beziehungen gut tun.

 

Heißt:
Eine liebevolle, ehrliche Verbindung trägt dich weiter als andere –
aber eine Lüge kann dich tiefer treffen als jemanden, der „drüber hinweg“ geht.

Schwangerschaft: Dein Gehirn stellt auf „Schutzmodus“ um

 

Jetzt mischen wir in dieses hochempfindliche System noch die Schwangerschaft hinein.

Während der Schwangerschaft verändert sich dein Gehirn massiv:

  • Hormone wie Östrogen, Progesteron und später Oxytocin verändern, wie du Gefühle wahrnimmst und verarbeitest.
  • Die Bereiche, die für Emotionsverarbeitung, Bindung und Gefahreneinschätzung zuständig sind, werden neu „verschaltet“.
  • Oxytocin sorgt später dafür, dass du dein Baby als „meins, schützenswert, lieb“ wahrnimmst und stärkt die Tendenz, Nähe und Sicherheit zu suchen.

 

Du wirst also nicht „verrückt“ in der Schwangerschaft –
dein System wird radikal neu sortiert, um:

  • Gefahren schneller zu erkennen,
  • Bindung intensiver zu erleben,
  • auf dein Baby fokussiert zu sein.

 

Und das, was dein System in dieser Zeit am meisten braucht, ist:

Sicherheit. Vorhersehbarkeit. Ehrlichkeit.

Hochsensibel + schwanger = dein Nervensystem im Doppel-High-Alert

 

Setzen wir das jetzt zusammen:

Hochsensibilität = tiefere Verarbeitung + feineres Alarmsystem.

Schwangerschaft = mehr emotionale Empfänglichkeit + starkes Bedürfnis nach Sicherheit.

 

Heißt konkret:


Wenn du hochsensibel schwanger bist, arbeitet dein Nervensystem wie ein überpräziser Sicherheitsdienst:

Es scannt non-stop: „Ist es sicher, diesem Menschen zu vertrauen?“

Es merkt kleinste Widersprüche: „Er sagt ‚alles gut‘, aber sein Gesicht sagt was anderes…“

Es verknüpft jede Unsicherheit mit: „Bin ich und ist mein Baby hier wirklich geschützt?“

 

Und dann kommt eine Lüge.
Vielleicht eine kleine. Vielleicht eine große.
Aber in deinem System kommt an:

„Alarm. Die Basis ist nicht ehrlich.“

Warum Lügen bei dir nicht nur „weh tun“, sondern Identität und Zukunftsgefühl ankratzen

 

Bei einer Lüge passiert in deinem Inneren nicht einfach nur ein „ach Mist“.

Vor allem, wenn du weißt, dass du belogen wirst, laufen mehrere Ebenen gleichzeitig:

  1. Kognitive Ebene

    • Du registrierst: „Da stimmt was nicht.“
    • Du fängst an, zu vergleichen, zu rekonstruieren, zu analysieren.
  2. Emotionale Ebene

    • Traurigkeit, Wut, Enttäuschung, Ohnmacht.
    • Vielleicht auch Scham: „Warum merke ich das, aber er/sie tut so, als wäre ich kompliziert?“
  3. Körperliche Ebene

    • Herzrasen, Kloß im Hals, Druck im Bauch, Enge in der Brust.
    • Schlafstörungen, Grübeln, innere Unruhe.
  4. Bindungsebene

    • Dein System lernt: „Dieser Mensch ist nicht 100% sicher.“
    • Das kann deine Fähigkeit untergraben, dich zu lehnen – gerade, wenn du schwanger bist.

 

Betrug oder wiederholte Lügen werden in der Traumatherapie heute als eine Form von Betrayal Trauma (Verratstrauma) beschrieben – und dieses kann das Nervensystem dauerhaft in Alarmzustand versetzen, Hypervigilanz (ständiges Scannen) oder inneres Abschalten auslösen.

 

Und jetzt stell dir vor:

Du bist schwanger.
Dein ganzer Körper baut gerade ein neues Leben.
Und parallel funkt dein inneres System: „Hier stimmt was nicht. Vertrau nicht. Pass auf.“

Natürlich tut das weh. Und natürlich ist das intensiver als „nur ein blöder Moment“.

Warum dein Körper beim Thema Lügen plötzlich „überreagiert“. Und warum er Recht hat.

 

Hier kommt Polyvagal-Theorie ins Spiel – kurz erklärt:

  • Dein Nervensystem hat verschiedene Zustände:
    Sicher & verbunden (Sozialsystem aktiv) vs. Alarm (Fight/Flight) vs. Shutdown (Freeze).
  • Eine Lüge, vor allem in einer engen Beziehung, kann dein System ruckartig von „safe & connected“ in „Gefahr – rette dich“ schubsen.

 

Typische Reaktionen nach Verrat oder massiver Enttäuschung:

  • Hypervigilanz: ständiges Überprüfen, Nachfragen, „zwischen den Zeilen lesen“.
  • Schlafstörungen, Gedankenkreisen, körperliche Symptome.
  • Schwanken zwischen Wut (Fight), Fluchtgedanken (Flight) und innerem Abstumpfen (Freeze).

 

Das ist kein „Drama“,
das ist Biologie unter Stress.

 

Und in der Schwangerschaft ist dein System ohnehin stärker damit beschäftigt, Stress und Ruhe zu balancieren – u.a. weil hoher Stress der Mutter mit ungünstigerer Hirnentwicklung des Kindes in Verbindung gebracht wird (wenn er über längere Zeit sehr hoch bleibt).

NOCH MAL WICHTIG:
Es geht nicht darum, dass du „perfekt entspannt“ sein musst.
Aber dein Körper kämpft gerade um Regulation – und jede Lüge ist wie ein Stein, den jemand in dieses empfindliche Gleichgewicht wirft.

Warum es dich so triggert, wenn jemand sagt: „Ich wollte dich nur schützen“

 

Kennst du diesen Satz?

„Ich wollte dich nur nicht beunruhigen.“
„Ich hab gelogen, um dich zu schonen.“

 

Auf dem Papier klingt das nett.
In deinem Nervensystem kommt an:

„Du hältst mich für zu schwach für die Wahrheit.“

 

Gerade als hochsensible, schwangere Frau ist deine Wahrheit oft:

Du brauchst klare Infos, um dich sicher zu fühlen.

Du brauchst ehrliche Worte, um deine Intuition mit Fakten abzugleichen.

Du brauchst Mit-Entscheidungsrecht, weil es um deinen Körper und dein Baby geht.

 

Wenn dich jemand anlügt, „um dich zu schützen“, passiert etwas Gemeines:

  1. Man entmündigt dich emotional.
  2. Man sabotiert deinen inneren Kompass.
  3. Und man nimmt dir die Chance, bewusst zu handeln.

 

Darum ist es so schmerzhaft.
Weil es sich anfühlt wie: „Dir ist mein inneres Erleben nicht wichtig – nur deine eigene Bequemlichkeit.“

Die unsichtbaren Mini-Lügen, die besonders brennen

 

Es müssen gar nicht die großen Dramen sein.
Hochsensible Schwangere reagieren oft besonders stark auf scheinbar „kleine“ Unwahrheiten,

zum Beispiel:

 

  1. „Ist alles okay?“ – „Ja klar.“
    Du spürst: Nein, ist es nicht.
    Dein System dreht durch, weil die Signale nicht zusammenpassen.

  2. Beschwichtigungen:
    „Du übertreibst“, „Das bildest du dir nur ein.“
    → Das ist Gaslighting light. Es stellt deine Wahrnehmung infrage.

  3. Weglassen wichtiger Infos:
    Nicht erwähnen, dass etwas schiefgelaufen ist, dass ein Untersuchungsergebnis anders war, dass jemand was Kritisches gesagt hat.
    → Dein System fühlt eine „Lücke“, die niemand benennt.

  4. Unehrlichkeit über eigene Überforderung:
    Jemand behauptet, er/sie schafft das alles easy – und innerlich brennt es.
    → Die unausgesprochene Spannung spürst du als körperlichen Stress.

 

Und warum das so heftig reinhaut?
Weil dein System nicht nur auf Worte reagiert, sondern auf Inkongruenz – also auf das, was nicht zusammenpasst.

Und je sensibler du bist, desto unruhiger wirst du, wenn Menschen sich „unecht“ verhalten.

Was das mit deinem Selbstbild macht: Bin ich das Problem?

 

Viele hochsensible Schwangere, die belogen wurden, erzählen später genau diese Gedanken:

 

„Vielleicht bin ich einfach zu empfindlich…“

„Andere kommen doch auch klar.“

„Bin ich kompliziert, weil ich Ehrlichkeit verlange?“

 

Hier ist die klare Antwort: Nein.

 

Dein Wunsch nach Ehrlichkeit ist kein Charakterfehler.
Es ist ein Teil deines biologischen Sicherheits-Systems.

 

Wenn du lügen spürst, aber alle so tun, als sei alles normal, passiert Folgendes:

 

Deine Wahrnehmung vs. ihr Verhalten → innerer Konflikt.

Wenn du dich selbst nicht verraten willst, spürst du: „Ich hab Recht, hier stimmt was nicht.“

Wenn du den anderen nicht „belasten“ willst, beginnst du, dich selbst zu hinterfragen.

 

Dieser innere Spagat kann auf Dauer sehr erschöpfend und depressiv machen. Relationale Traumata (also Verletzungen innerhalb enger Beziehungen) sind eng mit Erschöpfung, Angst, Selbstzweifeln und körperlichen Symptomen verknüpft.

Kurz:
Du bist nicht zu empfindlich.
Du reagierst angemessen auf etwas, das nicht stimmt.

Was du konkret tun kannst, wenn du in der Schwangerschaft belogen wirst

 

Okay.
Was jetzt?

Hier kommen keine „denk einfach positiv“-Tipps.
Sondern Dinge, die dein Nervensystem und deine Realität wirklich beeinflussen.

Schritt 1: Benenne innerlich, was passiert

 

Bevor du mit jemandem sprichst, sprich mit dir:

 

„Ich spüre, hier stimmt etwas nicht.“

„Meine Wahrnehmung ist ein Signal, kein Problem.“

„Mein Körper versucht, mich zu schützen.“

 

Das klingt simpel, aber:
Damit stellst du dich innerlich auf deine Seite.
Das allein senkt Stress und Hilflosigkeit.

Schritt 2: Körper zuerst – dann Gespräch

 

Wenn du mitten in einem Lügen-Moment bist, ist dein Nervensystem oft im Fight/Flight-Modus:

  • Herzrasen
  • Druck im Kopf
  • „Ich MUSS das JETZT klären!“

Aber in diesem Zustand ist ein Gespräch selten konstruktiv.

 

Kleine Sofort-Tools:

  • Hand auf den Brustkorb + andere Hand auf den Bauch
    → bewusst langsamer ausatmen als einatmen (z.B. 4 Sekunden ein, 6–8 aus).
  • Blick schweifen lassen – Dinge im Raum benennen: „Ich sehe…“
  • Füße spüren – bewusst Gewicht in den Boden geben.

 

All das hilft, dein Nervensystem eher Richtung „reguliert & sprechfähig“ zu bringen.

Schritt 3: Klar & weich kommunizieren

 

Wenn du soweit bist, zu sprechen, können Sätze helfen wie:

 

„Mein Bauchgefühl sagt mir, dass da etwas nicht stimmt – und das macht mich total unruhig.“

„Für mich ist Ehrlichkeit gerade in der Schwangerschaft extrem wichtig, weil ich mich sicher fühlen muss.“

„Ich merke, dass ich misstrauisch werde, wenn Dinge beschönigt oder weggelassen werden. Können wir ehrlich darüber sprechen?“

 

Wichtig:

  • Konzentriere dich auf dein Empfinden, nicht auf Anklage.
  • Bleib bei konkreten Situationen, nicht bei „du immer / du nie“.

 

Wenn dein Gegenüber ehrlich bereit ist, Beziehung zu halten, wird es diese Tür nutzen.

Wenn nicht – ist das auch eine sehr, sehr schmerzhafte, aber klare Information...

 

 

Schritt 4: Grenzen ziehen – auch schwanger

 

Manchmal ist die Wahrheit:
Die andere Person ist nicht bereit, ehrlich zu sein.
Oder verdreht die Realität (Gaslighting).
Oder macht dich klein, wenn du deine Wahrnehmung äußerst.

 

Dann darfst du:

  • Gespräche abbrechen.
  • Zeitliche Distanz einbauen.
  • Dich bewusst anderen, stabileren Kontakten zuwenden.
  • Professionelle Unterstützung holen (Hebamme, Therapeutin, Beratungsstelle).

Eine gesunde Grenze ist kein Angriff.
Sie ist ein Schutz für dich – und damit indirekt auch für dein Baby.

Schritt 5: Dein Vertrauen neu kalibrieren

 

Nach Lügen ist Vertrauen nicht einfach „wieder da“, nur weil man es gern so hätte.
Nervensystem und Gehirn brauchen wiederholte Erfahrungen, dass:

  • du ernst genommen wirst
  • Wahrheit gesprochen werden darf
  • du nicht für deine Intuition bestraft wirst.

 

Kleine Schritte:

  • Menschen suchen, bei denen du dich ehrlich zeigen darfst.
  • Ein Umfeld, in dem auch unangenehme Wahrheiten ausgesprochen werden dürfen.
  • Räume, in denen du nicht „übertreibst“, sondern wichtig bist.

 

Dein System lernt dadurch:

„Es gibt sichere Verbindung.
Nicht jeder ist wie die Person, die mich belogen hat.“

Mini-Ritual: Wenn eine Lüge dich wieder einholt

 

Du kennst das vielleicht:
Die Situation ist längst vorbei, aber dein Kopf spielt sie immer wieder ab.

 

Hier ein kleines Ritual, das du allein machen kannst:

  1. Setz dich hin, Füße auf den Boden.
  2. Schließ die Augen und erinnere dich an die Situation – nur kurz.
  3. Sag dann laut oder innerlich:

    „Ja, das ist passiert. Und ja, es hat weh getan.“

  4. Leg eine Hand auf dein Herz, eine auf den Bauch und sag:

    „Und trotzdem bin ich heute hier. Ich atme. Ich trage dieses Kind / ich habe dieses Kind getragen. Ich bin eine Frau, die überlebt hat – nicht nur die, die belogen wurde.“

  5. Stell dir vor, du schiebst die Szene einen Meter weiter weg – wie ein Bild, das du etwas weiter an die Wand hängst.
  6. Atme drei Mal tief durch und öffne die Augen.

 

Das ist kein Zaubertrick.
Aber es ist eine sanfte Neu-Verortung:
Du bist mehr als diese Lüge.

Zum Schluss: Du bist nicht schwierig. Du bist wach.

 

Wenn du in der Schwangerschaft gemerkt hast, wie weh Lügen tun,
dann liegt das nicht daran, dass du „zu sensibel“ bist.

 

Es liegt daran, dass:

  • dein Gehirn als hochsensible Frau tiefer verarbeitet,
  • dein Körper in der Schwangerschaft auf maximale Sicherheit eingestellt war,
  • dein Nervensystem Ehrlichkeit braucht, um sich zu entspannen.

 

Du reagierst nicht „über“.
Du reagierst konsistent mit deinem System.

Und ja: Es kann unglaublich einsam sein, wenn du als Einzige im Raum merkst, dass etwas nicht stimmt – und alle anderen so tun, als sei alles in Ordnung.

 

Aber weißt du, was das auch bedeutet?

Du bist die, die Muster erkennt.
Du bist die, die wahrnimmt, was unter der Oberfläche passiert.
Und du hast jede Berechtigung, dir Beziehungen zu wünschen, in denen Wahrheit wichtiger ist als Bequemlichkeit.

Gerade in der Schwangerschaft.

Gerade, wenn ein neues Leben unter deinem Herzen schlägt.

 

FAQ

 

Warum reagiere ich in der Schwangerschaft empfindlicher auf Lügen als sonst?


Weil dein Gehirn und Nervensystem in dieser Zeit auf Schutz und Sicherheit eingestellt sind. Emotionale Unstimmigkeiten oder Unehrlichkeit werden dadurch schneller als „Gefahr“ registriert.

 

Warum merke ich sofort, wenn jemand nicht die Wahrheit sagt?


Hochsensible Menschen nehmen mikroskopisch kleine Signale wahr (Tonfall, Mimik, Körperhaltung). Wenn Worte und Körpersprache nicht zusammenpassen, schlägt dein inneres Alarmsystem an.

 

Wieso macht mich eine „kleine“ Lüge so fertig?


Weil es nicht nur um die Lüge geht, sondern um das dahinter:
Kann ich mich auf dich verlassen?
Bin ich hier sicher?
In der Schwangerschaft ist dieses Bedürfnis deutlich verstärkt.

 

Was steckt hinter körperlichen Reaktionen wie Bauchschmerzen, Zittern oder Herzrasen?


Das Nervensystem schaltet dann in einen Stresszustand (Fight/Flight), um dich und dein Baby zu schützen. Das ist keine Übertreibung, sondern Biologie.

 

Ich habe Angst, meine Wahrnehmung falsch einzuschätzen. Was hilft?


Eine innere Erinnerung:

„Mein Körper lügt nicht.“
Hol dir Bestätigung von Personen, die dich ernst nehmen. Deine Intuition ist ein Erfahrungs-Radar – kein Drama-Radar.

 

Wie kann ich mit meinem Partner darüber sprechen?


Mit Ich-Botschaften:
„Ich brauche Ehrlichkeit, um mich sicher zu fühlen. Wenn etwas verschwiegen wird, macht mich das innerlich unruhig.“
Keine Vorwürfe – Klarheit mit Herz.

 

Was mache ich, wenn jemand immer wieder lügt?


Zieh Grenzen. Dein emotionales Wohlbefinden sorgt indirekt auch für das Wohl deines Babys. Du hast jedes Recht darauf, dich von ungesunden Dynamiken zu distanzieren.

 

Ist es normal, dass ich vieles intensiver erlebe?


Ja. Hochsensibilität + Schwangerschaft = doppelte Wahrnehmungsstärke.
Es ist keine Schwäche – es ist Schutzintelligenz.

 

hochsensible Frauen und Lügen, Hochsensibilität verstärkt Intuition, Stress & Bindungsbedürfnisse.

Autorin: Bettina Müller-Farné - Gründerin Liebenswert-Magazin

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